Eine lange Reise

GARDA Paperboat

Garda ist eine Band aus Dresden, die mit ihrer Platte „A Heart Of A Pro“ ein bemerkenswertes Presse-Echo erlangen konnte. Ziel war die Visualisierung von einem Track der EP in Form eines Musikvideos.

Die Songtextanalyse ließ uns auf ein kleines Wörtchen stoßen. Es handelte sich um den Begriff Paperboat und so entstanden die ersten Bilder im Kopf: Der Protagonist in unserem Musikvideo sollte solch ein Faltboot werden, welches sich durch verschiedene Umgebungen bewegen würde. Dabei war es uns wichtig, diesen Papiercharakter einzufangen. Beschäftigt man sich näher mit dem Inhalt des Liedes Upper / Lower Water Course, so erfährt der Hörer eine melancholische Stimmung im Zusammenhang mit einem schweren Verlust. Diese Melancholie wollten wir in unserer Story einfangen, der Betrachter sollte mit dem Boot fühlen und auf eine Reise ins Unbekannte geschickt werden. Dabei gerät der Protagonist in immer heiklere Situationen, bis er letztendlich, nach tosenden Stürmen auf offener See, an einen Strand gespült wird. Das Boot scheint in Sicherheit zu sein.
Schließlich entschieden wir uns für ein unerwartetes Ende. Passend zu dem Song der Dresdner Band behält das Video so eine nachdenkliche Stimmung.

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Kunde:

GARDA

Auftrag:

Musikvideo

Modelling/ Licht/ Texturing:

Anne-Marie Stöter und Laura Kurzer

Animation:

Anne-Marie Stöter

Werkzeug:

Maxon Cinema 4D

Erstes Konzept

Nach reichlich Recherchearbeit und einigen Überlegungen hatten wir uns entschieden, den gesamten Film in einer Papieroptik zu gestalten. Landschaft, Tiere und Pflanzen sind in dezenten Farben gestaltet. Das Boot, als  Protagonist, erhielt eine Akzentfarbe. Wir hatten uns bei der Wahl an dem Rot des Albumcovers der Garda-CD orientiert. Das Wasser hebt sich absichtlich vom reduzierten Papierstil ab, damit die Umgebung nicht miteinander  verschwimmt und das Boot nochmals akzentuiert wird. Die Animationen sind einfach gehalten und sollen den Papiercharakter bewahren und sind deswegen keine perfekten, natürlichen Bewegungen.

Erste Versuche

Nach der fertigen Idee und der Festlegung der gewünschten Stilmittel, sowie die Formung der Geschichte mithilfe des Storyboards, wurden nähere Überlegungen getroffen. Zunächst musste die Frage geklärt werden, ob wir uns für die zweidimensionale oder die dreidimensionale Darstellung entscheiden sollten. Zuerst spielten wir mit dem Gedanken, einen Stopmotion-Film zu kreieren und die Charaktere aus Origamifiguren zu basteln. Letztendlich entschieden wir uns für die digitale Variante. Nicht nur, weil die analoge Alternative viel Risiko und schwer einzuschätzenden Zeitaufwand mit sich brachte. Sondern auch, weil wir beide schon insgeheim unseren Favoriten gefunden hatten.

Produktion

Ein wichtiges Merkmal der Komponenten im Musikclip ist die Papieroptik. Um den typischen Falzcharakter hinzubekommen, arbeiteten wir in Maxon Cinema4D mit der Polygonreduktion.

Für die Pflanzen wählten wir sehr elementare und geometrische Formen, um dem Papiercharakter gerecht zu werden. Außerdem war es uns wichtig, die Bepflanzung unserer Landschaften bewusst zurückhaltend zu gestalten, damit der Protagonist, das Papierboot vor der Kulisse nicht an Wichtigkeit verliert.

Szenen

Im Laufe des Musikvideos schwimmt das Papierboot durch mehrere Landschaften. Am Anfang findet es sich in einer idyllischen Uferszene wieder, gefolgt von einem Urwald mit üppiger Flora und geheimnisvoller Fauna. Anschließend wechselt die Umgebung in eine weitläufige und karge Eiswelt, die dann letztendlich in einen Sandstrand mündet.

In dem Video wird viel mit Licht und Schatten gespielt, wodurch starke Kontraste erzeugt werden. Auch hier spielen die Farben eine wichtige Rolle.
Während in hellen Umgebungen hauptsächlich warme Töne verwendet werden, sind in schattenreichen Szenen eher kalte Farben zu finden.

Weitere Referenzen